„Führung heißt dienen“

Feierliche Einführung von Dr. Joachim Haas als Chefarzt der Klinik für Allgemeinpsychiatrie und Psychotherapie im ZfP Klinikum Schloß Winnenden

In einem festlichen Rahmen wurde im November Dr. Joachim Haas als neuer Chefarzt der Klinik für Allgemeinpsychiatrie und Psychotherapie am ZfP-Standort in Winnenden begrüßt. Seit Juli 2023 leitet er den allgemeinpsychiatrischen Fachbereich, nun wurde er im Beisein geladener Gäste feierlich willkommen geheißen.

Der Abend begann mit einer herzlichen Begrüßung durch Bernd Czerny, stellvertretender Geschäftsführer und kaufmännischer Direktor des ZfP. Er würdigte die Qualifikationen und Erfahrungen von Dr. Haas und betonte, wie sehr er sich auf die Zusammenarbeit freue: „Wir freuen uns sehr, Dr. Haas als neuen Chefarzt gewonnen zu haben. Mit seiner umfangreichen Erfahrung, seinem Engagement und seiner klaren Vision wird er einen bedeutenden Beitrag zur Weiterentwicklung unserer Klinik leisten“, so Czerny. Besonders hob er auch Dr. Haas’ Fachkompetenz in der forensischen Psychiatrie hervor, die in beratender Form auch die Entwicklung des geplanten Maßregelvollzugs in Winnenden bereichern wird.

Im Anschluss brachte Pflegedienstleiterin Anette Blauhorn, die duale Leitungspartnerin von Dr. Haas, ihre Wertschätzung für ihn zum Ausdruck und hob hervor, wie schnell er sich in das Team integriert hat: „Dr. Haas ist erst seit kurzer Zeit bei uns, aber die Fußabdrücke, die er hinterlässt, sprechen bereits für sich. Die Rückmeldungen von den Stationen sind durchweg positiv. Die Zusammenarbeit könnte nicht besser sein“, sagte Blauhorn.

In seiner Festansprache sprach Haas' früherer Mentor, Prof. Dr. Dominikus Bönsch, Ärztlicher Direktor des Bezirkskrankenhauses Lohr am Main, über die Herausforderungen in der psychiatrischen Versorgung. Er betonte die Notwendigkeit, die Ambulantisierung von Behandlungen voranzutreiben, um Versorgungslücken zu schließen und die Rolle der Psychiatrien in der ambulanten Versorgung zu stärken.

Nach Prof. Dr. Bönschs Worten zur Ambulantisierung nahm Wegbegleiter Dr. David Janele, Chefarzt und Maßregelvollzugsleiter der Klinik für Forensische Psychiatrie am Klinikum am Europakanal Erlangen, das Thema der Krisenbewältigung auf und sprach in seinem Fachvortrag „Arbeiten und ‚Funktionieren‘ in Zeiten der Krise” über die Folgen eines Cyberangriffs auf die IT-Infrastruktur der Bezirkskliniken in Mittelfranken. Trotz massiver Einschränkungen bewies das Klinikteam außergewöhnliche Resilienz und Kreativität. In dieser Krise zeigte sich die Bedeutung gut funktionierender Teamarbeit und effektiver Führung. Er lobte in diesem Zusammenhang Dr. Haas als idealen Krisenmanager und hob seine diplomatische Konfliktlösung und Teamfähigkeit hervor.

Dr. Marianne Klein, Ärztliche Direktorin und Vorgesetzte von Dr. Haas, würdigte dessen bisherigen Karriereweg und seine herausragenden Qualifikationen: „Mit einem ausgezeichneten Medizinstudium und umfassender Erfahrung bringt Dr. Haas nicht nur hohe Qualifikationen mit, sondern auch menschliche Wärme, diplomatisches Geschick sowie eine verbindliche und strukturierte Arbeitsweise – Eigenschaften, die ihn auszeichnen und von denen unsere Klinik immens profitiert.“

In seiner emotionalen Ansprache teilte Dr. Haas persönliche Eindrücke und seine Vision für die Klinik. Dr. Haas sprach insbesondere auch über seine Rolle als Führungskraft und betonte die Bedeutung von Teamarbeit: „Führung heißt dienen“, so Haas. Er erklärte, dass es ihm wichtig sei, als Führungskraft nicht über seinen Mitarbeitenden zu stehen, sondern ihnen zu dienen und sie in ihrem Tun zu unterstützen. Ein weiteres zentrales Anliegen von Dr. Haas sei die Sicherheit und das Wohlbefinden seiner Mitarbeitenden: „Psychiatrie ist kein rechtsfreier Raum. Es ist mir ganz wichtig, dass meine Mitarbeitenden sich sicher fühlen“, erklärte er.

Zum Abschluss seiner Rede zitierte Dr. Haas den chinesischen Philosophen Laozi, um seine Führungsethik zu unterstreichen: „Der beste Führer ist der, dessen Existenz gar nicht bemerkt wird, der zweitbeste der, welcher geehrt und gepriesen wird, der nächstbeste der, den man fürchtet, und der schlechteste der, den man hasst. Wenn die Arbeit des besten Führers getan ist, sagen die Leute: ‚Das haben wir selbst getan.‘“ Er betonte, dass er besonderen Wert auf Bescheidenheit lege und stets „auf dem Boden“ bleiben wolle.

Nach den bewegenden Worten von Dr. Haas endete der Abend auf eine ebenso stimmungsvolle Weise: Der Festakt wurde musikalisch begleitet von Bernd Czerny am Flügel, der die Veranstaltung mit amerikanischen Jazzkompositionen bereicherte und die Gäste bezauberte.