Psychische Erkrankungen bringen große Veränderungen für das Leben und den Alltag mit sich. Der Kliniksozialdienst ergänzt die ärztliche und pflegerische Behandlung.
Schon seit vielen Jahren leistet unser Klinikum einen wichtigen Beitrag zur gemeindenahen Weiterentwicklung der psychiatrischen Versorgungsstrukturen. An unseren drei Standorten ergänzen sich heute vollstationäre, teilstationäre und ambulante Behandlungseinheiten zu einem umfassenden Versorgungsangebot für Erwachsene aus einem ausgedehnten Einzugsgebiet. Somit hat sich die Psychiatrie in jeder Hinsicht auf die Menschen zubewegt. Gleichzeitig haben wir den Anspruch, individuelle Patientenbedarfe noch präziser zu identifizieren und diesen mit passgenauen Angeboten gerecht zu werden. So ambulant und gemeindenah wie möglich sind die Grundsätze, an denen sich die Behandlung orientiert.
Ein Überblick über unsere Versorgungsformen:
Eine stationäre Behandlung psychisch kranker Menschen ist nur bei schweren Krankheitszuständen oder akuten Krisen notwendig. Sie nimmt in der Regel einen kleinen Teil der Gesamtbehandlungsdauer in Anspruch. Wir bieten daher auch eine Behandlung in Psychiatrischen Institutsambulanzen (PIA) an. Hier werden Menschen behandelt, die aufgrund von Art, Schwere oder Dauer ihrer Erkrankung bei den niedergelassenen Fachärzt*innen nicht ausreichend versorgt werden können. Zum einen, weil sie eine hohe Behandlungsintensität benötigen, zum anderen, weil sie das multiprofessionelle Team einer Psychiatrischen Institutsambulanz aus Mitarbeitenden der Pflege, des Sozialdienstes, des psychologischen Dienstes oder der Kreativtherapien benötigen.
An unseren Standorten gibt es folgende spezialisierte Psychiatrischen Institutsambulanzen:
Für Menschen, die eine höhere Behandlungsintensität als in ambulanten Einheiten benötigen, wird in unseren Tageskliniken eine intensive ganztägige spezialisierte Behandlung angeboten, die in der Intensität den Behandlungsangeboten eines stationären Aufenthaltes entspricht. Die Tagesklinikpatient*innen gehen jedoch abends nach Hause und verbringen auch das Wochenende – im Sinne einer Belastungserprobung – im häuslichen Umfeld. Durch Tageskliniken kann die Rückkehr in das soziale Umfeld erleichtert und die Reintegration nach einer stationären Behandlung verbessert werden. Außerdem wird durch eine tagesklinische Behandlung nicht selten ein stationärer Aufenthalt vermieden.
Wir bieten die Behandlung in folgenden Tageskliniken an:
Die stationäre Versorgungsform ist in schweren oder akuten Krisen ein unverzichtbarer Bestandteil der psychiatrischen und psychotherapeutischen Behandlung. Die vollstationäre Behandlung richtet sich an Menschen, die durch eine ambulante oder teilstationäre Behandlung nicht ausreichend behandelt werden können. Sie erfolgt krankheitsspezifisch und wohnortnah auf offenen Stationen in Winnenden, Schwäbisch Gmünd und Ellwangen.
Menschen, die aufgrund der Schwere ihrer Erkrankung einer intensiven Betreuung bedürfen, werden am Standort Winnenden auf spezialisierten Stationen in einem beschützten Setting behandelt.
Mit der „Stationsäquivalenten Behandlung“ (StäB) bewegt sich die Psychiatrie noch mehr auf Menschen zu.
Diese neue Versorgungsform vor Ort im Lebensumfeld der Patient*innen (zu Hause oder in einer Pflegeeinrichtung) stellt eine Behandlungsalternative dar und kommt - unter bestimmten Voraussetzungen - chronisch kranken Menschen oder Menschen in akuten Lebenskrisen zugute, die ansonsten stationär im Krankenhaus aufgenommen werden müssten.
StäB ist definiert als eine der vollstationären Behandlung gleichwertige Behandlungsform und entspricht somit in Inhalt, Flexibilität und Komplexität einer vollstationären Behandlung. Vorteile sind insbesondere der Verbleib der Patient*innen im gewohnten Lebensumfeld und die stärkere individuelle Ausrichtung der Behandlung auf den persönlichen Lebenskontext der Patient*innen sowie die Einbeziehung der im Haushalt lebenden sowie betreuenden Personen. Dadurch können Trialog und Empowerment gefördert werden. Zudem können Zwangsmaßnahmen reduziert, Hospitalisierungen vermieden und Möglichkeiten der Weiterbehandlung im Rahmen des vollstationären Entlassmanagements geschaffen werden. Die StäB-Teams sind multiprofessionell aufgestellt und bestehen aus Ärzt*innen, Psycholog*innen, Pflegenden, Sozialdienstmitarbeiter*innen und Fachtherapeut*innen.
Information für Patient*innen zum Entlassmanagement nach § 39 Abs. 1a SGB V
Manchmal ist auch nach dem Abschluss der Behandlung noch weitere Unterstützung erforderlich. Wir sind für unsere Patient*innen im Rahmen des Entlassmanagements da, wenn sie dem zustimmen.
Zu Beginn der Behandlung werden Patient*innen genau über das gesetzliche Entlassmanagement informiert und ihr schriftliches Einverständnis dazu eingeholt. Bei der Entlassung erhalten sie alle notwendigen Unterlagen sowie bei Bedarf eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung oder notwendige Medikamente.
Bei Fragen zum Entlassmanagement ist der jeweilige Kontakt auf dem Entlassbrief angegeben.