Psychische Erkrankungen: Prävention und Toleranz statt Tabuthema

Veranstaltungen im Klinikum Schloß Winnenden anlässlich des Welttages der seelischen Gesundheit.

Das Klinikum Schloß Winnenden organisiert anlässlich des Welttages der seelischen Gesundheit vom 7. bis 14. Oktober Vorträge über Burn-out und Work-Life-Balance und zeigt auf, wie die Kunst eine Rolle beim Thema seelischer Gesundheit spielen kann.

Jeder Dritte leidet mindestens einmal im Lauf des Lebens an einer psychischen Störung, jeder Zehnte muss deswegen in einer Klinik behandelt werden. Und obwohl psychische Erkrankungen weltweit zu den häufigsten Krankheitsbildern gehören, sind auch heute noch viele Menschen unzureichend informiert oder haben Angst vor gesellschaftlicher Stigmatisierung. Dies kann dazu führen, dass Erkrankungen wie beispielsweise Depressionen oft erst spät diagnostiziert werden.

Aus diesem Grund hat die World Federation for Mental Health (WFNH) mit Unterstützung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) am 10. Oktober 1992 den Welttag für seelische Gesundheit ins Leben gerufen. „Schwung geben: Investieren in seelische Gesundheit“ ist das Motto des diesjährigen Welttages. Ziel ist es, die Gesellschaft auf psychische Erkrankungen aufmerksam zu machen, zu sensibilisieren und zu informieren. Es soll ein Beitrag zum Abbau von Ängsten, Vorurteilen und sozialer Distanz sowie zur Förderung von Toleranz geleistet werden.

Veranstaltungen anlässlich des Welttages der seelischen Gesundheit im Klinikum Schloß Winnenden:

Freitag, 7. Oktober 2011, 18.00 Uhr
Ausstellung „Seelen-Freuden“
Klinikum Schloß Winnenden
Haus A, Diagnostikzentrum
Schloßstraße 50, 71364 Winnenden

Mit dieser Ausstellung stellt das Klinikum Schoß Winnenden die bildende Kunst in den Mittelpunkt, die in der Klinik schon lange Tradition hat. Die Kunst hat zu allen Zeiten die Menschen berührt, Stimmungen und Gefühle geweckt und ausgedrückt, hat über Krisen hinweggeholfen und den Erlebnisraum erschlossen, der im Alltag meistens randständig ist. In einem Psychiatrischen Zentrum haben integrative Therapien wie beispielsweise die Kunsttherapie einen hohen Stellenwert bei der Behandlung. Die Künstlergruppe „Arte Liberalis“ (Freie Kunst) schlägt mit ihrer Ausstellung eine Brücke zwischen Kunst und Therapie. Musikalische Höhepunkte setzt das international ausgezeichnete Klaviertrio „Daphioni”.

Die Ausstellung ist vom 10. Oktober bis 30. November 2011 montags bis freitags von 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr im Klinikum Schloß Winnenden, Haus A zu sehen.

Sonntag, 9. Oktober, 10.00 Uhr
Such(t)gottesdienst „Farbe ins Leben“
Schloßkirche Winnenden
Schloßstraße 50, 71364 Winnenden

Die Klinik für Suchttherapie des Klinikums Schloß Winnenden organisiert gemeinsam mit Mitgliedern der Selbsthilfegruppen der Anonymen Alkoholiker, des Freundeskreises und des Kreuzbundes in Winnenden den ökumenischen „Such(t)-Gottesdienst". Der Welttag der seelischen Gesundheit betont das psychische Wohlbefinden. Dazu gehört auch „Farbe ins Leben zu bringen“. Und bei manchen Menschen mit Suchtproblemen drückt sich die Sehnsucht nach einem „bunteren“ Leben aus. Doch was kann mir dabei helfen, dass mein Leben auf fruchtbare, qualitätsvolle Weise wirklich farbig und lebendig wird? Diese Frage, die eigentlich uns alle angeht, nimmt der Such(t)Gottesdienst auf.

Montag, 10. Oktober, Beginn 18.00 Uhr
Vorträge zum Thema Burn-out und Work-Life-Balance
Andachtssaal
Klinikum Schloß Winnenden
Schloßstraße 50, 71364 Winnenden

„Bin ich nur müde oder schon ausgebrannt?“ - Früherkennung und Prävention bei Burn-out
Referent: Dr. Thomas Schlipf, Oberarzt der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik im Klinikum Schloß Winnenden

„Work-Life-Balance" - Umgang mit dem Spannungsfeld zwischen verschiedenen Lebensrollen: Tipps für den Alltag
Referentin: Sigrid Daubner, Physiotherapeutin im Klinikum Schloß Winnenden

Das Burn-out-Syndrom beschreibt ein Gefühl, ausgebrannt zu sein und den beruflichen und privaten Anforderungen nicht mehr gerecht zu werden. Die Betroffenen fühlen sich resigniert, hoffnungslos, sie begeistern sich nicht mehr für ihre Arbeit, leiden an Schlafstörungen und empfinden keine Lebensfreude mehr. Der Zustand ist meist nicht die Folge einzelner Negativ-Erlebnisse, sondern steht am Ende einer schleichenden seelischen oder zwischenmenschlichen Auszehrung. Nicht selten sind diejenigen betroffen, die beim Berufseinstieg besonders begeisterungsfähig und idealistisch waren. Für die Behandlung ist es wichtig, dass Betroffene das Burn-out-Syndrom rechtzeitig erkennen und bereit sind, etwas zu ändern.

Freitag, 14. Oktober, 11 Uhr
Vernissage der Winnender Kunstprojekttage „einzigARTig“

Festsaal
Klinikum Schloß Winnenden
Schloßstraße 50, 71364 Winnenden

Seit 14 Jahren finden regelmäßig im Herbst die Kunstprojekttage mit Winnender Schülern und Patienten des Klinikums Schloß Winnenden statt. Ziel des Projekts ist es, schulübergreifend Berührungspunkte zwischen Schülern und Patienten zu schaffen. Der Einblick in ein psychiatrisches Zentrum und die Zusammenarbeit mit den Patienten stehen dabei im Vordergrund.

„Dranbleiben“ heißt die Devise, um gemeinsam eine Woche lang intensiv an einem Projekt zu arbeiten und seinen Künsten freien Lauf zu lassen. Für alle Teilnehmer eine Herausforderung, die für die Patienten im Klinikalltag und für die Schüler in einem Schulalltag im 45-Minutentakt so nicht realisiert werden kann. Jeder wählt unter unterschiedlichsten Angeboten das Projekt seiner Wahl aus und arbeitet eine Woche intensiv an seinem Thema. Die Arbeiten reichen von der Textilcollage zum Acrylbild, Linolschnitt, Niki de Saint Phalle-Figuren, Lebensräume/Workshop Architektur, Graffiti-Sprühkunst, Mythen aus Tüten/Gipsplastiken, Bau einer Mosaik-Pyramide/Gemeinschaftsprojekt und inszenierte Fotografie. Die Ausstellung ist vom 14. bis 16. Oktober 2011 von 11 bis 17 Uhr im Festsaal des Klinikums geöffnet.

Freitag, 14. Oktober, 19.30 Uhr
Band „ACHTZEHN“ tritt anlässlich der Winnender Kunstprojekttage im Klinikum auf
Festsaal
Klinikum Schloß Winnenden
Schloßstraße 50, 71364 Winnenden

Die Band spielt in klassischer Rockbesetzung deutsch- und englischsprachige Songs. Filigrane Konzertgitarre und gefühlsbetonter Gesang vermengen sich dabei mit verschachtelten Rhythmen.Die Karten sind an der Abendkasse für fünf Euro und für Schüler, Studenten und Rentner ermäßigt für drei Euro erhältlich.