Anlässlich des Welttags des Hörens, der jeden Tag am 3. März stattfindet, macht die Klinik für Alterspsychiatrie und Psychotherapie auf die Bedeutung des Hörens für die Aufrechterhaltung der psychischen Gesundheit aufmerksam.
Vor allen anderen Sinnen hat der Verlust des Hörens die größte Auswirkung auf die seelische Gesundheit. Chronische Störungen, wie etwa Tinnitus, können weitreichende Folgen haben, sogar bis zum Tod des Betroffenen. Der Verlust der Hörfähigkeit schränkt die Fähigkeit Betroffener für ihre sozialen Kontakte ganz erheblich ein: Gesagtes wird gar nicht oder falsch verstanden. Ständige Missverständnisse führen zum Frust bei allen Beteiligten. Eine chronische Hörminderung führt darüber hinaus überzufällig häufig zu Störungen der Gedächtnisfunktionen, der Selbstbestimmung und der eigenen Beweglichkeit. Psychische Erkrankungen können so mitverursacht oder verstärkt werden, insbesondere Depressionen im Alter und demenzielle Erkrankungen.
Weltweit, so die WHO, leiden 340 Millionen Menschen an einer so hochgradigen Hörstörung, so dass diese bereits deutliche Auswirkung auf ihre Kommunikationsfähigkeit hat. Schlimmer noch, so befürchtet die WHO, könnte es bis zum Jahr 2050 werden, wenn einer von vier eine relevante Taubheit entwickeln könnte.
Die Klinik für Alterspsychiatrie empfiehlt bei Depressionen und demenziellen Erkrankungen Älterer und alter Menschen auch eine eventuell fehlende Hörfähigkeit zu prüfen und empfiehlt eine Untersuchung bei HNO-Ärzten und Hörakustikern. Auch ermutigen wir alle Beteiligten, Hörgeräte und Hörhilfen nicht als Stigma („nur für die Alten“) zu betrachten, sondern die hierdurch entstehende Hilfe als echte Chance zu begreifen.